This article has been translated from English to German.
Wie erwartet hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei ihrer Sitzung im Dezember die Zinsen bei 0,00 % gelassen, obwohl die Inflation am unteren Ende ihres Zielbereichs angekommen ist.
Die Entscheidungsträger der SNB betonten, dass sie negative Zinsen vermeiden wollen, und deuteten an, dass die Geldpolitik noch eine Weile so bleiben könnte, wie sie ist.
Wichtigste Erkenntnisse
- Die SNB hat den Leitzins wie vom Markt erwartetbei 0 % belassen.
- Die Inflation in der Schweiz lag im November bei 0 % und damit an der unteren Grenze des Zielkorridors der SNB von 0–2 %.
- Die Zentralbank hat ihre kurzfristigen Inflationsprognosen nach unten korrigiert, ihre mittelfristigen Aussichten aber beibehalten.
- Die Verantwortlichen bekräftigten ihre Zurückhaltung gegenüber einer Senkung der Zinsen in den negativen Bereich und verwiesen dabei auf „unerwünschte Auswirkungen”.
SNB-Präsident Martin Schlegel und das Direktorium haben einstimmig beschlossen, den Leitzins bei 0 % zu belassen und den Diskontsatz für Sichtguthaben von Banken oberhalb bestimmter Schwellenwerte bei 0,25 Prozentpunkten zu halten.
Die Zentralbank bekräftigte auch ihre Bereitschaft, „bei Bedarf” in die Devisenmärkte einzugreifen, obwohl die Vertreter auf der Pressekonferenz betonten, dass die Zinssätze ihr wichtigstes geldpolitisches Instrument bleiben, was eine deutliche Veränderung gegenüber der Zeit vor der Pandemie darstellt, als Devisenmarktinterventionen häufiger eingesetzt wurden.
Link zur offiziellen Erklärung der SNB (Dezember 2025)
Trotzdem hat die Zentralbank ihre vierteljährlichen Inflationsprognosen deutlich nach unten korrigiert und erwartet jetzt nur noch 0,1 % im ersten Quartal 2026, 0,2 % im zweiten Quartal und 0,3 % im dritten Quartal, gegenüber 0,5 %, 0,5 % und 0,6 % in den Prognosen vom September.
Auf der anschließenden Pressekonferenz bekräftigten Präsident Martin Schlegel, Vizepräsident Antoine Martin und Geschäftsleitungsmitglied Petra Tschudin ihre starke Ablehnung von Negativzinsen. Die Zentralbank hat in den letzten Monaten deutlich auf die „unerwünschten Auswirkungen” von Negativzinsen hingewiesen, zu denen Verzerrungen an den Finanzmärkten, Druck auf die Rentabilität der Banken und unbeabsichtigte Folgen für Sparer gehören.
Link zur SNB-Pressekonferenz (Dezember 2025)
Marktreaktionen
Schweizer Franken gegenüber wichtigen Währungen: 5 Min.

Überlagerung von CHF gegenüber wichtigen Währungen, Grafik von TradingView
Der Schweizer Franken, der schon vor der Ankündigung der SNB angefangen hatte, zu steigen, hat erst mal positiv auf die offizielle Entscheidung reagiert, weil die Entscheidungsträger keine Zinssenkung in den negativen Bereich gemacht haben.
Während der Pressekonferenz gab der CHF kurzzeitig nach, weil die Händler wahrscheinlich überlegten, was es bedeutet, wenn bei schwächeren Inflationsaussichten auf weitere Lockerungsmaßnahmen verzichtet wird, und gleichzeitig einschätzten, ob die Zentralbank bereit ist, „bei Bedarf” in den Devisenmarkt einzugreifen.
Dennoch konnte die Schweizer Währung im Laufe der Londoner Börsensitzung wieder Fuß fassen und ihren Aufwärtstrend fortsetzen, wahrscheinlich gestützt durch gedämpfte Erwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung bis Anfang 2026. Der CHF verzeichnete seine stärksten Gewinne gegenüber dem USD (+0,49 %), gefolgt vom CAD (+0,27 %) und dem JPY (+0,22 %), während er gegenüber dem AUD (+0,01 %) und dem NZD (-0,04 %) zum Beginn der US-Handelssitzung kaum im positiven Bereich landete.